Sa, 16. November 2024 - 21:17
Willisau und überraschend Freiamt auf Finalkurs
In den beiden Halbfinal-Hinkämpfen der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft im Ringen setzten sich die Willisau Lions in Einsiedeln und Freiamt zu Hause gegen Titelverteidiger Kriessern überraschend klar durch. Vieles spricht nun für eine Neuauflage des Finals zwischen den Luzernern und Aargauern, der letztmals 2021 zur Austragung gelangte.
Ringerschwinger und Nationalturner Jeremy Vollenweider (unten) wehrte sich gegen den Tschetschenen Magomed Aischkanow tapfer, verfehlte aber im ersten Halbfinal gegen Freiamt mit einer 0:11-Punkteniederlage Zählbares für sein Team Kriessern. (Foto: wr)
In einem Hexenkessel, befeuert von 700 frenetisch mitgehenden Zuschauern, kämpfte Freiamt zu Hause in Muri den Titelverteidiger 23:13 nieder, und dies mit 7:3 Einzelsiegen. Entscheidend waren nicht die von Taktik geprägten beidseitgen Umstellungen in den unteren Gewichtsklassen, sondern die ringerische Klasse der Aargauer. Das gegenüber dem Vorjahr deutlich umgeformte Team des neuen Trainers Pascal Strebel trat in kompakter Art und Weise auf und schenkte den St. Galler Rheintalern nichts. Stattdessen trumpften die Leutert-Zwillinge Nils und Nino sowie Magomed Aischkanow, Tanguy Darbellay und Christian Zemp sowie Doppellizenzringer Yves Müllhaupt für Freiamt mit klaren Punktesiegen auf. Hinzu kam der Arbeitssieg von Freiamts Greco-Kader-Junior Saya Brunner. Da verhalfen Kriessern die deutlichen Siegen ihrer Kaderringer Marc Dietsche und Ramon Betschart nur noch zur Schadensbegrenzung. Neukranzer Ramon Betschart setzte sich dank seiner Stärke im Bodenkampf bis 86 kg Greco mit 7:1 Wertungspunkten gegen den Fighter Marc Weber durch. Christian Zemp, auch er ein Neukranzer im Sägemehl, fertigte bis 130 kg Greco Fabio Dietsche mit 8:0 Wertungspunkten ab.
Bis 97 kg Freistil war Freiamts Tschetschene Magomed Aischkanow für Jeremy Vollenweider ringerisch zu stark. Der Schwinger und Nationalturner, der auch auf der Matte durchaus kein Leichtgewiht ist, sah seine Anstrengungen über sechs Minuten in keinem Punktgewinn belohnt. Nicht zum Einsatz kam bei Freiamt Ringerschwinger Roman Zurfluh.
Angesichts von zehn Mannschaftspunkten Unterschied steht Freiamt etwas überraschend schon nach der ersten Halbfinalbegegnung mit einem Bein im Final.
Willisau zu stark für Einsiedeln
Weniger überraschend war der 27:8-Erfolg von Titelfavorit Willisau in Einsideln. Die Luzerner konnten sich auf ihre Teamstützen Jonas Müller, Timon Zeder, Tobias und Michael Portmann, Mansur Mavlaev, Samuel Scherrer und Delian Alishahi verlassen. Letzter schlug Einsiedelns Verstärkung Damian von Euw hauchdünn, was den Einsiedler Untergang schon im zweiten Mattenduell des Abends einleitete. Dazu siegte für Willisau auch Illia Terzi gegen Wesal Akbari, womit den gedemütigten Schwyzern nur die knappe Punktesiege von Kay Neyer und Davide Stanisci als Trostpflaster blieben. Die Lions stehen damit so gut wie sicher im Final und können sich schon jetzt auf Freiamt als voraussichtlichen Gegner vorbereiten.
Nationalliga A, Halbfinal-Hinkämpfe
RC Willisau Lions - RR Einsiedeln 8:27 (4:13)
RS Freiamt - RS Kriessern 23:13 (5:13)
Halbfinal-Rückkämpfe (Samstag, 23. November)
RC Willisau Lions - RR Einsiedeln (20 Uhr, BBZ)
RS Kriessern - RS Freiamt (19 Uhr, MZH)
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