Di, 5. Dezember 2023 - 14:00
Die schwingerische Laufbahn der ENST-Sieger von 2012
Die drei ENST-Kategoriensieger von 2012 wussten auch als Aktivschwinger zu überzeugen: Alle dürfen sich mittlerweile Eidgenossen nennen. Mit Joel Wicki war unter den Siegern auch ein späterer Schwingerkönig.
Die Katiegorienssieger des Eidgenössischen Nachwuchsschwingertags 2012 in Hasle-Entlebuch (v.l.n.r.): Phillip Roth, Remo Käser und Joel Wicki.
Fotograf: Andreas Mathys
In der Online-Rubrik "s'Vierteli" nehmen wir den Schwingsport anhand von Zahlen und Statistiken unter die Lupe. Im heutigen Artikel legen wir unser Augenmerk auf die schwingerische Laufbahn der ENST-Kategoriensieger von 2012. In den nächsten Wochen folgen die Berichte über die weiteren Eidgenössischen Nachwuchsschwingertage und was aus ihren Siegern wurde.
Philipp Roth (1995): Zweifacher Eidgenosse ohne Kranz zweiter Stufe
Der Seeländer Philipp Roth setzte sich am ENST 2012 im Schlussgang des Jahrgangs 1995 kurz vor Gangende gegen den Nordwestschweizer Yanik Klausner durch. Dies war auch nötig, hätte doch bei einem Gestellten der Innerschweizer Roman Zurfluh den Kategoriensieg geerbt. Roth verdiente sich den Tagessieg schlussendlich mit fünf Siegen, unter anderem gegen den späteren Top-Schwinger Pirmin Reichmuth, und einem Gestellten. Erste Erfolge als Aktiver feierte Roth dabei bereits vor dem ENST-Erfolg, im selben Jahr gelang ihm am Mittelländischen Schwingfest bereits der erste Kranzgewinn. Ansonsten liest sich Roths Palmares aussergewöhnlich: Bis heute gelang Roth kein einziger Kranzgewinn auf zweiter Stufe, allerdings gleich Mal Eichenlaub an Eidgenössischen Schwingfesten. Zum ersten Eidgenössischen Kranz kam Roth 2016 in Estavayer, als er im achten Gang Schwingerkönig und Rekordkranzer Arnold Forrer bodigte. Das zweite Eichenlaub folgte sechs Jahre später in Zug, als sich Roth lediglich von Samuel Giger und Nick Alpiger geschlagen geben musste und sich am Festende auf Rang 9a platzierte. Wie Remo Käser und Joel Wicki schwingt der mittlerweile 28-jährige Roth auch heute noch, in der Saison 2023 gelangen ihm Kranzgewinne am Seeländischen Schwingfest (Rang 6a) sowie am Neuenburger Kantonalen (4a).
Käser Remo (1996): 3. Platz am ESAF mit 20 Jahren
Geboren in eine Schwingerdynastie zeigte Remo Käser am ENST 2012 schon im jungen Alter, dass auch er die Schwingergene in sich trägt. Der Sohn von Schwingerkönig Adrian Käser und Neffe von Schwingerkönig Silvio Rüfenacht überzeugte am Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag in Hasle nach einem gestellten Auftaktgang mit fünf Siegen in Serie. Käser gelang es mit dem Sieg in der Endausmarchung gerade noch den zuvor unaufhaltbaren Marco Fankhauser auf der Zielgeraden zu stoppen. Wie Philipp Roth war auch Käser zu diesem Zeitpunkt bereits Kranzschwinger, er sicherte sich am Emmentalischen 2012 den ersten Stern hinter dem Namen. Auf den zweiten Stern musste sich Käser dann etwas gedulden, im Jahr 2014 sollte es schliesslich am Schwarzsee-Schwinget klappen. Seine bislang wohl stärkste Saison lieferte Käser im Jahr 2016. Erst gelangen am Mittelländischen und am Emmentalischen die ersten beiden Kranzfestsiege der Laufbahn, am Eidgenössichen folgte dann mit dem starken dritten Schlussrang und dem ersten Eidgenössischen Kranz die Krönung. Käser blieb in Estavayer ungeschlagen, bezwang zwei Eidgenossen und stellte deren zwei. In der Saison 2023 konnte Remo Käser lediglich zwei Kranzfeste bestreiten, ehe er Mitte Juni aufgrund einer Nackenverletzung eine Schwingpause ankündigte. Die Nackenverletzung stellte sich in der Folge als hartnäckiger heraus, woraufhin Käser Ende Juli sein Saisonende bekanntgab.
Auf einen Blick: Die schwingerische Laufbahn der ENST-Kategoriensieger von 2009. – (Elia Hendry) – (Elia Hendry)
Joel Wicki (1997): Schwingerkönig und Erstgekrönter
Auch Joel Wicki sicherte sich den Kategoriensieg am ENST 2012 mit fünf Siegen und einem Gestellten. In der Endausmarchung bezwang er wie bereits im dritten Gang den Nordwestschweizer Joel Strebel. Der erste Kranzgewinn gelang im Folgejahr am Luzerner Kantonalen in Beromünster. Wieder ein Jahr später, 2025, nahm Wickis Karriere mit fünf Kränzen so richtig Fahrt auf, Ausrufezeichen waren der Ehrenplatz am Luzerner Kantonalen sowie der dritte Schlussrang beim ersten Bergkranzgewinn auf der Rigi. Mit 18 Jahren gelang am Schwarzsee-Schwinget der erste ganz grosse Triumpf bei den Aktiven, mit Matthias Glarner und Kilian Wenger auf dem Notenblatt gelang der erste Kranzfestsieg. Spätestens da war klar: Joel Wicki muss man in Zukunft auf dem Zettel haben. Eine Tatsache die auch die lange Liste an Verletzungssorgen nicht schmälern konnte. Ganz grosse Erfolge sollten erst noch kommen: Am Unspunnen-Schwinget 2017 überzeugte Wicki erstmals auf der ganz grossen Bühne, es resultierte der Ehrenplatz. Der erste Eidgenössische Kranzgewinn im Jahr 2019 war gleich mit einer Schlussgang-Teilnahme verbunden. Die schmerzvolle Niederlage gegen Christian Stucki reichte dank hervorragender Ausgangslage zum Titel des Erstgekrönten. Der Höhepunkt folgte drei Jahre später am Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln, wo sich Wicki dank einem spektakulären Schlussgang-Sieg über Matthias Aeschbacher den Schwingerkönig-Titel sicherte. Die Saison nach dem Königstitelgewinn verlief mit fünf Kranzfestsiegen erst äusserst erfolgreich, am Brünig-Schwinget folgte jedoch eine neuerliche Ellenbogenverletzung, worauf auch Wicki den Rest der Saison darunter den Unspunnen-Schwinget, verletzungsbedingt absagte.
Zur Erklärung: Die Legende zur Info-Grafik. – (Elia Hendry)
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